Die Fotografien sind Bestandteil der umfangreichen Werkserie #TRANSFORMATION, an der Eva Gratzl und Urs Martin Traber seit April 2020 gemeinsam arbeiten. Das Projekt umfasst aktuell 50 Papierobjekte und ist noch nicht abgeschlossen.

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"Anfang des Jahres 2020, waren wir, Urs Martin Traber und Eva Gratzl, fröhlich und emsig mit diversen Vorbereitungen für das Schwyzer Kulturwochenende (im April) beschäftigt. Bilder wurden bereits gerahmt und eine Performance vor Ort vorbereitet. Doch durch die zunehmende Verbreitung des Corona-Virus begann eine unsichere Zeit und wir wurden unsanft in unseren Aktivitäten gestoppt. Dauer und Ausgang der COVID-19-Pandemie kennen wir auch heute Anfang 2021 noch nicht.

Die Corona-Krise betrifft alle. Die massiven Einschränkungen im Alltag legen Vieles lahm. Als Zugehörige der Risikogruppe sind wir beide besonders betroffen. Während die Welt sich scheinbar ein wenig langsamer dreht, viele Menschen um ihre Arbeit bangen und zu Hause ausharren, nahm bei Urs und Eva Arbeit und Schaffensdrang zu: Durch die Absage des Schwyzer Kulturwochenendes 2020 waren plötzlich 6.300 Programm-Büchlein nutzlos. Urs holte sie ab. Die kleinen Kunstwerke - erstellt, um den Weg zu Kunst und Kultur zu weisen - sollten nicht im Müll landen!

Gemeinsam begannen wir, die Broschüren in dreidimensionale Objekte zu verwandeln. Durch Verwendung eines Grundproduktes entstehen unterschiedliche Objekte. Durch Stapeln, Falten, Kleben loteten wir aus, was in dem Material steckt.

Durch unseren jeweiligen Hintergrund als Bildhauer und Architektin haben wir unterschiedliche Zugänge zum Werkstoff. Wir kombinieren unsere Techniken; wir ergänzen uns. Klassisches Handwerk trifft digitale Bildbearbeitung. Statik, Reihung, Wiederholung werden angewendet. Komplexe Formen werden anhand von Modellen untersucht oder geometrisch definiert. Wissen und Können beider Künstler in Kombination machen das Machbare beinahe grenzenlos: Man nehme Nüchternheit, Genauigkeit und eine Prise Mut. Man füge viel Experimentierfreude und eine Handvoll stahlharte Fakten hinzu.

Es entstehen klare geometrische Formen, emporstrebende, sichere und beständige Säulen, naturverbundene Anmutungen, lebendige und farbige Stücke. Die Fokussierung auf dieses Projekt half uns die Instabilität der ersten Monate - bis zum heutigen Tag - gut zu überstehen; das Ergebnis nährt uns mit Kraft und seine Energie trägt uns durch die unsicheren Zeiten."

Eva Gratzl & Urs Martin Traber